Der Mensch trägt immer seine ganze Geschichte
und die Geschichte der Menschheit mit sich. (C. G. Jung)
Unsere Konflikte und Schwierigkeiten beruhen häufig auf Erfahrungen, die wir in den ersten Lebensjahren oder bereits im Mutterleib gemacht haben. Manchmal liegen die Ursachen sogar noch länger zurück und basieren auf Ereignissen aus dem Leben unserer Eltern, Großeltern oder früherer Generationen. Ebenso können kollektive Erfahrungen, die wir als Teil einer Gruppe, einer Kultur, eines Geschlechts, einer Religion, eines Systems in uns tragen, Ursache sein, für unsere wiederkehrenden Probleme.
Was ist bloß los mit mir?
Mit unserem Verstand können wir oft nicht begreifen, was mit uns los ist. Wir verstehen nicht, warum wir in bestimmten Situationen immer wieder auf die gleiche schmerzhafte Art und Weise reagieren. Warum sich unsere schwierigen Beziehungsmuster wiederholen. Wieso wir beruflich nicht so vorankommen, wie wir gerne würden. Weshalb wir unter Gefühlen von Angst, Wertlosigkeit oder Isolation leiden, oder unter gesundheitlichen Problemen, ohne die Ursachen zu kennen.
Die Ursachen können beispielsweise in negativen Glaubenssätzen und Überzeugungen liegen, die wir von unseren frühen Bezugspersonen übernommen haben. Oder in erfahrenem Unrecht, Flucht, Gewalterfahrungen, Familien-Geheimnissen, verleugneter Schuld oder existenziellen Bedrohungen: Die Themen sind sehr vielfältig, individuell wie kollektiv.
Transgenerative Traumata
Manchmal tragen wir auch die Last für frühere Generationen.
In der Traumaforschung wurden generationsübergreifende Traumafolgen inzwischen nachgewiesen. Diese besagen, dass nachgeborene Generationen häufig die Folgen aus traumatischen Erlebnissen der Vorfahren weitertragen, sofern diese sie nicht abschließend verarbeiten konnten.
All der im Unterbewusstsein liegende Schmerz kann sich selbst weder auflösen noch heilen. Erst das Bewusstmachen, das Erkennen und Verstehen ermöglicht die Veränderung von alten Handlungsweisen mit deren schmerzlichen Auswirkungen. Es ist wie eine Wunde, die unter einem alten Pflaster weiterschwelt; erst wenn das Pflaster abgenommen wird und Luft an die Wunde kommt, beginnt der Heilungsprozess.
Eine neue Perspektive
In der Aufstellung bringen Sie, mithilfe von repräsentierenden Stellvertreter*innen, Ihr inneres Bild nach außen. Die im System vorherrschende Dynamik lässt sich meist schnell erkennen. Im Verlauf der Aufstellung können alte Verstrickungen aufgedeckt, übernommene Überzeugungen, Last, oder Aufgabe erkannt und verstanden werden. Langsam wird die natürliche Ordnung wieder hergestellt. Wo vorher Ablehnung vorherrschte, ist wieder Annäherung möglich, wo Verurteilung und Distanz überwogen, tauchen Verständnis und Liebe auf. Nach und nach finden alle Beteiligten an ihren ursprünglichen Platz zurück. Das Bild kommt zur Ruhe und Frieden breitet sich aus.
Auch wenn die zugrundeliegenden Themen möglicherweise schmerzhaft oder traurig sind, sorgt deren Bewusstwerdung für Erleichterung und Entspannung. Oft ahnen wir bereits, dass irgendetwas nicht so ist, wie es oberflächlich erscheint. Und eben das sorgt in unserem Leben zu wiederkehrenden Konflikten, verdrehten Gefühlen und Irritationen.
Mut zur Wahrheit
Eine Klientin, die ihren Vater aufstellte, reagierte mit sehr großer Erleichterung, als der Stellvertreter in der Aufstellung sagte, dass er sie, die Tochter, nicht hätte haben wollen. Sie sagte: „Ich bin so froh, dass es endlich, endlich ausgesprochen ist. Ich habe es mein Leben lang gespürt, aber es wurde mir gegenüber immer abgestritten. Ich habe lange Zeit meinen eigenen Gefühlen misstraut. Dass es jetzt endlich als Wahrheit ausgesprochen wurde, lässt mich wieder an mich selbst glauben.“
Wenn wir die Aufstellung frei von unserer persönlichen Kontrolle geschehen lassen, finden wir meist zu tiefen, oft unerwarteten Lösungen jenseits unseres Verstandes.
Systemische Aufstellungen und das Familienstellen biete ich in offenen Aufstellungsseminaren und in Einzel- und Paarsitzungen an.
Für einen Termin zur Einzel- oder Paaraufstellung schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an.
